Zwischen Eisschollen und Geysiren
Text & Fotos: Chiara Pandora Socin
Mystische Landschaften, rauschende Wasserfälle, riesige Gletscher und dramatische Geysire – Island ist das pure Synonym für ungeschminkte Natur in ihrer rauesten Form. Wer hier abseits ausgetretener Touristenpfade auf Abenteuersuche geht, muss hartgesotten sein. Wer es zu Wasser versucht, sollte zudem ein verdammt dickes Fell haben. Eine eisige SUP-Expedition mit extracoolem Kick!
Eigentlich sollte alles ganz anders kommen. Der ursprüngliche Plan bestand darin, im April ein aufregendes SUP-Abenteuer in den malerischen Dolomiten, vor der Kulisse majestätischer Berggipfel zu erleben. Die Vorfreude war grenzenlos. Doch das Wetter hatte andere Pläne. Dauerregen und grauer Himmel zwangen uns zu einem Strategiewechsel. Eine unerwartete Wendung, die alles, was wir uns vorher ausgemalt hatten, vollkommen veränderte.
Doch in der Welt der Erkundung und des Abenteuers führt das Unerwartete manchmal zum Außergewöhnlichen. So wurde der Grundstein für unsere Reise nach Island gelegt. Ein Land, das mit seinen mystischen Landschaften schon seit Jahren immer wieder auf unserem Radar der Wunschziele auftauchte. Island lockte mit seiner ungezähmten Schönheit und dem Versprechen unvergleichlicher Erlebnisse. Doch wir wollten es aus einer anderen Perspektive sehen, seine Geheimnisse auf einzigartige Weise enthüllen. Als wir dann konkreter über unser neues Ziel nachdachten, nahm die Idee langsam Gestalt an: Warum nicht Island abseits der ausgetretenen Touristenpfade erkunden, vom Wasser aus, stehend auf einem SUP, so, wie wir es ursprünglich für die Dolomiten geplant hatten? Mit diesem Fortbewegungsmittel sollten wir die Fähigkeit erlangen, in das Herz und die Seele Islands vorzudringen, in seine ungezähmte Natur einzutauchen und die verborgenen Schätze zu entdecken, die nur vom Wasser aus zu finden sind.
Da uns nur vier Tage für dieses Abenteuer zur Verfügung standen, war Flexibilität von größter Bedeutung. Wir entschieden uns, vor Ort einen Camper zu mieten, um unsere Zeit optimal nutzen zu können und uns an das unvorhersehbare isländische Wetter anzupassen. Da wir im Camper schliefen, konnten wir nicht nur mit atemberaubenden Ausblicken aufwachen, sondern auch spontane SUP-Abenteuer erleben, bei denen jeder Moment zählt. Alleine die Anfahrt von einem Hotel bis zum Spot kann durch die dafür benötigte Zeit den Plan zunichte machen, da das Wetter in Island nicht selten sehr schnell umschlägt. Die Entscheidung für den Süden Islands hatte zwei Hauptgründe. Erstens: Der Norden Islands liegt im April noch im Winterschlaf und zahlreiche Straßen sind immer wieder unpassierbar. Zweitens: Bei einem so knappen Zeitrahmen muss man den Fokus auf Effizienz legen. Wir suchten daher den Teil Islands auf, der die höchste Konzentration an Naturattraktionen und SUP-würdigen Orten in angemessener Fahrdistanz bietet.
Auf diese Weise konnten wir unsere vier Tage optimal nutzen, ohne zu viel Zeit auf der Straße zu verbringen. Die Route sollte uns durch abwechslungsreiche Landschaften mit kaskadenartigen Wasserfällen, schwarzen Sandstränden, Gletscherlagunen und ruhigen Fjorden führen. Unsere Odyssee begann an einem klaren Abend, als (…)
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