Riff-Retter

TEXT: Alexandra Turner

FOTOS: Ryan Borne for Coral Gardeners

Die Hälfte aller weltweiten Korallenriffe sind bereits verloren. „Wir haben Zeit bis 2050, um das zu retten, was übriggeblieben ist“, zitiert das Kampagnen-Blatt der Coral Gardeners die Zahlen, die jüngst im Report der Intergovernmental Panelon Climate Change (IPCC) veröffentlicht wurde. Wesentlich aufrüttelnder als solche gedruckten Statements ist der Blick auf den Meeresboden. Titouan Bernicot, Gründer und CEO der Coral Gardeners, war gerade mal 16 Jahre alt, als er bemerkte, dass seine Welt im Sterben liegt. Der Franzose ist mitten im Pazifischen Ozean zur
Welt gekommen – auf einem klitzekleinen Atoll des zu Französisch-Polynesien gehörenden Tuamotu- Archipels. Seine Eltern hatten das Leben in Europa gegen eine Perlenfarm im Südpazifik eingetauscht. Titouan, kurz Tit genannt, wuchs umgeben von kristallklarem Wasser und leuchtenden Fischschwärmen auf – 6.000 Kilometer vom Festland entfernt. Eines Tages bemerkten er und seine Freunde bei einem Surfausflug, dass die sonst so bunten Korallen allesamt geisterhaft farblos waren. Als sie hinuntertauchten, um die Korallen zu untersuchen, zerfielen sie ihnen unter den Händen. „Wir waren geschockt“, fasst Titouan später dieses Erlebnis zusammen. „Es war das erste Mal, dass wir eine Korallenbleiche gesehen haben.“ Schnell fanden die Freunde heraus, dass die steigende Wassertemperatur für das Ausbleichen verantwortlich ist. Korallen leben symbiotisch mit Mikroalgen zusammen, die bei höheren Temperaturen Giftstoffe absondern – und deswegen von ihrem Wirt abgestoßen werden. Diese Algen aber geben den Korallen nicht nur ihre leuchtend bunte Ersche nungsform, sondern versorgen sie auch mit Nährstoffen. Ohne diese sterben « (…)

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