Der elegante Vielkönner
TEXT: Ralf Bernert
FOTOS: Andreas Sawitzki
Hochmodern, ein Raumwunder, elektrifizierter Allradantrieb und so viele Assistenten, man kann sie kaum zählen. Der neue X-Trail mit e-POWER-Technik ist derzeit der wohl Beste seiner Art. Wir haben ihn ausgiebig erlebt. In der Stadt, auf Landstraßen und am Strand
Man läuft immer um den Wagen herum. Berufliche Routine und eben auch Neugier. Die Nase, so wuchtig, mit großer Kühlermaske plus weiteren Lüftungsöffnungen, als wolle uns Nissan den stärksten aller SUV vorstellen. Neben der Maske dann schlanke, fast filigrane Leuchten, die der Wucht des Wagens ihre Wirkung nehmen. Groß ja, aber eben nicht zu groß. Seitlich wurden Linien eingefügt, mit feinem Stift ins Blech gezeichnet, den Wagen in die Länge ziehend und die Radhäuser erklären uns, dass dieser Japaner ein Geländegänger sein kann. Ein X-Trail-Gänger ohne den inneren Zwang, jede Bordsteinkante als Herausforderung zusehen. Er kann das, muss aber nicht.
Am Hintern dann, mit seiner sehr auffälligen Linienführung, dem silbernen Abschluss unter der Heckklappe, die wirklich riesig ist, werden die Talente des X-Trail noch mal so richtig zur Geltung gebracht. Es passt viel rein und dieser Wagen ist kein Model, das nur schön dastehen möchte. Er will bewegt werden, genutzt und genossen.
Im Innenraum großes Staunen. Das Cockpit moderner und klarer als die meisten seiner Mitbewerber. Hochwertig in allen Belangen, so der erste Gedanke. Die Sitze super bequem, mit Seitenhalt, falls mal wieder eine Delle in der Straße die Ruhe stört. Für lange Strecken bestens geeignet. Die zweite Sitzreihe so geräumig wie in einer großen Limousine und falls die dritte Reihe eingebaut wurde, sitzen zwei mittelgroße Menschen auch da sehr kommod.
Ich zähle 15 Assistenzsysteme. Notbrems-Assistent, Müdigkeitserkennung, Fernlicht-Assistent, Front-Kollisions-Warner und so weiter. Dieser Nissan ist ein wahrer Schutzengel auf Rädern. Auf dem Fahrersitz angekommen, entfaltet sich die Welt der Informationen. Auf zwei Monitoren, auf denen man auch locker einen Film ansehen könnte, werden gestochen scharf und bestens sortiert alle, wirklich alle wichtigen Informationen dargeboten. Das Sortiment an Infos und Daten ist besser sortiert als in manchem Smartphone. Und dann sind da noch ein paar Dreh- und Druckknöpfe, damit die Finger nicht nur wischen und schieben. Sie lebe hoch, die Haptik. Sitz eingestellt, angeschnallt. Ein paar Momente der Höhlenforschung, Einstellungen der Heizung, den richtigen Sound aus dem Handy per Apple-CarPlay gefischt. Das Navi ruckzuck ins Leben gerufen und der Wagen bewegt sich. Lautlos, wie Vollhybride das eben so tun. Die ersten Meter gönnt der E-Motor dem Reihen-Dreizylinder noch die Ruhe vor der Arbeit. 20-Zoll-Räder als bequeme Schuhe rollen über den Asphalt und ich spüre: fast nichts. Wenn dann der Verbrenner den Dienst antritt, freut sich der Mensch über einen immer vollen Akku, der den E-Motor mit Energie versorgt.
Es sitzt sich bequem, die Übersicht ist sehr gut, auch weiter hinten und weil man bei Nissan beschlossen hat, dass der X-Trail mit einem stufenlosen Getriebe ausgestattet werden soll, ist das Thema Zugkraftunterbrechung komplett raus. Kein Kopfnicken, selbst wenn man den Japaner ein wenig hurtiger bewegt. Die Musik findet etliche Ausgänge, das Klangbild kann den Nissan in einen kleinen Musiksaal verwandeln. Der Weg zum Supermarkt plus Umweg zum Fußballplatz bewegt die Söhne auf der Rückbank im Takt von David Bowies „Heroes“. Kopfnicken à la Nissan.« (…)
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