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06/2024 – PFAD-FINDER

USA | 5.000 Kilometer zu Fuß durch die Staaten
ISLAND SUP-Abenteuer zwischen Eisschollen
Joardanien|
Wüstenwanderung im Wadi Rum
Republik Kongo | Fluss-Expedition im Herzen Afrikas


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

es gibt kaum andere Betätigungsformen, die uns so leicht und effektiv aus dem Hamsterrad des Alltags entkommen lassen wie Aktivitäten in der Natur. Dabei geht es weniger um sportliche Höchstleistungen als darum, sich bewusst darauf einzulassen, einzutauchen und aktiv zu entschleunigen. Der dann eintretende Entspannungseffekt wird durch das limbische System ausgelöst, das in unserem Gehirn die Gefühle verwaltet. Aber das ist nur der Anfang. Schon nach 30 bis 60 Minuten erzielt man einen akuten Effekt, denn dann wird das gern so bezeichnete Glückshormon Serotonin ausgeschüttet. Besonders Wandern gilt durch die meist längeren Betätigungszeiten als Garant für Glückseligkeit.

Mannigfaltig zeigen sich die Motivationen. Der eine wandert, um es auf den Gipfel zu schaffen. Der nächste für die körperliche Fitness. Und manch einem geht es vor allem um das erste Bier danach. Aber in einer Hinsicht sind sich dann doch alle einig: Kaum etwas verbindet Menschen so stark wie gemeinsame Zeit in der Natur. Beim Wandern mit seinen Lieben etwa stellt man sich zusammen Herausforderungen, legt weite Strecken zurück und erklimmt Gipfel. Kennst du das Gefühl, nach einer stundenlangen Wanderung endlich am Gipfel anzukommen – erschöpft und müde, aber unheimlich glücklich? Dieses Glück mit seinen Wegbegleitern zu teilen, schweißt zusammen. So hat es Malte Clavin erlebt, der in Jordaniens Wadi Rum, dem Tal des Flugsandes, im Kreise von Beduinen eine mehrtägige Tour auf der Route der alten arabischen Händler gewandert ist.

Aber nicht nur in Gesellschaft kann die Fortbewegung auf Schusters Rappen etwas tiefgreifend Befriedigendes sein. Thomas Bauer hat sich für sein Solo-Abenteuer den Peaks of the Balkans ausgesucht, einen 192 Kilometer langen Fernwanderweg durch Albanien, Montenegro und Kosovo. Fasziniert hat ihn dabei nicht nur die gewaltige Berglandschaft der Dinarischen Alpen. Die Begegnung mit den fernab der zivilisatorischen Errungenschaften lebenden Menschen, ihre Herzlichkeit und Gastfreundschaft waren für ihn das größte Geschenk dieser zehntägigen Wanderung.

Ab durch die Mitte ging es für Tim Voors, der sich vorgenommen hat, die Triple Crown zu erlaufen, eine der höchsten Auszeichnungen für Langstreckenwanderer. In dieser Ausgabe berichtet er von seinem Marsch auf dem Continental Divide Trail, der mit 5.000 Kilometern Länge mehr ein brutaler Härtetest für Körper und Geist als ein für urbane Flüchtlinge geeigneter Entspannungstrip ist. Was es ihm gibt, für sechs Monate seine Familie zu verlassen, körperlich nicht nur an die Grenzen, sondern weit darüber hinaus zu gehen, sich mit Wölfen, Grizzlys und Millionen von Moskitos herumzuschlagen? Das gute Gefühl, es geschafft zu haben, und viel Zeit zum Nachdenken. Du suchst für dein nächstes Hiking-Abenteuer auch nach maximaler Naturverbundenheit, willst dich aber lieber erst mal an der heimischen Wildnis probieren? Dann könnten die Anregungen von Simon Hegewald genau das Richtige sein. Er hat die für ihn schönsten Ziele Deutschlands bewandert und seine Touren in einem Buch zusammengefasst. Frei nach dem Motto: Wandern wäre unbezahlbar, wenn man es als Medikament verkaufen würde! Also, worauf warten? Rucksack packen, Schuhe schnüren und los geht’s! 

Viel Spaß mit der neuen Ausgabe!


LOS!

Abenteuer gibt es noch
Technik Männliche Must-haves
Zahlen & Fakten Geh Steil!
Die 5 Besten Regen-Accesoires
Pflege Winterduft liegt in der Luft
Style Ermüdungsresistent, warm und flexibel
Reisetipps Einfach mal raus!
Alpin Abenteuer 8.000er
Gewinnspiel Geschenkezeit
Nice to have Flo´s Top Sieben


Reportage

Wo Hollywood den Mars doubelt: Sengende Hitze, endlose, staubige Weiten und raue Felsmassive. Eine viertägige Wüstenwanderung in Jordaniens Tal des Flugsandes ist nichts für schwache Gemüter.

Das gefährlichste Hotel der Welt: Umgeben von Schiffswracks, Haien und stürmischer See ist diese Herberge nichts für schwache Nerven.

In dünner Luft: Mutter, Vater, zwei Kleinkinder – eine Familie atmet in den Bergen des Ladakh und Zanskar staubige Höhenluft. Im Vorfeld einer buddhistischen Hochzeit, zu der sie eingeladen sind, erleben sie beim Austausch mit dem Fremden in neun Wochen die Extreme: Nie gekannte Ängste und überwältigende Freuden. Und klettern den ein oder anderen spektakulären Boulder.

Ab durch die Mitte: Ein landschaftlich schöner, aber besonders brutaler Härtetest – der Continental Divide Trail ist ein rund 5.000 Kilometer langer Fernwanderweg von der mexikanischen bis zur kanadischen Grenze, der juwelenbesetzte Mittelzacken der „Triple Crown“, einer der höchsten Auszeichnungen für Langstreckenwanderer.


Unterwegs

Zwischen Eisschollen und Geysiren: Mystische Landschaften, rauschende Wasserfälle, riesige Gletscher und dramatische Geysire – Island, das ist Natur in ihrer rauesten Form. Wer hier abseits ausgetretener Touristenpfade auf Abenteuersuche geht, muss hartgesotten sein: Eine eisige SUP-Expedition mit extracoolem Kick!

Drei Jungs, eine verrückte Idee: Die Suche nach der weltweit größten Insel in einem See, auf einer Insel, in einem See, auf einer Insel. Wandern, Paddeln, Regen, Sturm, Sonne, viele Mücken, Angst vor wilden Bären und etliche spontane Planänderungen haben dieses ganz besondere arktische Abenteuer geprägt.

Peaks of the Balkans: In unserer kriegsgeplagten Zeit ist es wichtig, dass es positive Gegenbeispiele gibt. Eines davon: der 192 Kilometer lange Fernwanderweg „Peaks of the Balkans“ durch Albanien, Montenegro und Kosovo. Thomas Bauer erzählt von zerklüfteten Bergen, großer Herzlichkeit und den Freuden eines Aufstiegs am frühen Morgen.

Grünes Paradies, grüne Hölle: Eine Fluss-Expedition ins Kongobecken ist auch heute noch ein veritables Abenteuer. Der Franzose Nicolas Ducret hat hoch gepokert und in Joseph Conrads „Herz der Finsternis“ einen schmucken Kahn an den Start gebracht.

Nachtwandern: Es gibt einen Ort, den die meisten Menschen selten bis nie besuchen. Er ist daher menschenleer, etwas fremd und dunkel, doch trotzdem unheimlich einladend. Wer sich auf seinen Pfaden verliert, wird staunen, welche Wunder er bisher verschlafen hat. Willkommen im Reich der Nachtwanderer.


Wissen

Körperatlas der Extreme: Wir atmen, wir gehen, wir erschließen neue Lebensräume – für uns ist es eine Selbstverständlichkeit. Erst in Extremsituationen wird deutlich, wie fantastisch und belastbar der menschliche Körper ist – aber auch wie verwundbar. Neueste Forschung enthüllt seine wahren Grenzen in Wasser, Höhe oder Hitze.

Wohl unter Linden wandern, um „Deutschlands schönste Ecken“ zu entdecken? Das klingt leider so angestaubt wie Omas Spielesammlung. Dabei ist die fußgängige Heimaterkundung ein ungebrochener Trend. Denn wagt man sich raus, stellt man schnell fest: Kein schöner Land!

Urknall aus Wolfsburg: Geplant war das alles nicht. Der GTI, als Sportler mit Alltagskompetenz, sollte ein Test sein. 110 PS in einem Golf, 180 Stundenkilometer schnell, und das alles für relativ kleines Geld. Der GTI war ein Trendsetter und ein cooler Hund.

American Dream im Kaiserreich: Albert Ballin revolutionierte als echter Selfmademan die transatlantische Schifffahrt, machte das Reisen für alle Klassen sicherer und komfortabler – scheiterte jedoch daran, den Ersten Weltkrieg zu verhindern.